Trends und Studien zu Start-ups in der Versicherungsbranche
Der InsurTech Radar von Policen Direkt und Oliver Wyman analysiert in regelmäßigem Abstand die deutsche und die globale InsurTech-Szene. Um zu einer realistischen Einschätzung der Chancen und Risiken der Start-ups zu kommen, beleuchten die Studien 19 Geschäftssegmente in Marktgröße und Erfolgsaussichten.
InsurTech Radar Deutschland, Österreich und Schweiz 2021
Die rund 210 InsurTechs im deutschsprachigen Raum haben sich als eine feste Größe in der Versicherungsbranche etabliert. Die überwiegende Mehrheit konnte Ihr Neugeschäft trotz Pandemie deutlich ausbauen.
Die Relevanz technologieaffiner Start-ups im Versicherungsbereich ist stark gewachsen. Das geht aus dem aktuellen „InsurTech-Radar“ von Oliver Wyman und Policen Direkt hervor, der die Entwicklung der InsurTechs in Deutschland und erstmals auch in Österreich und der Schweiz systematisch untersucht.
Weitere zentrale Befunde der Studienautoren Dr. Nikolai Dördrechter (XTP AG) und Dr. Dietmar Kottmann (Oliver Wyman):
Das Funding-Umfeld befindet sich auf einem Allzeithoch. Weltweit flossen 2019 und 2020 jeweils über 7 Milliarden US-Dollar in die Erst- und Anschlussfinanzierungen von InsurTechs.
Das zeitweise Herunterfahren des öffentlichen Lebens während der COVID-Pandemie hat Kunden nicht nur zu Versandhändlern getrieben, auch die Nachfrage nach Versicherungen hat sich – wahrscheinlich dauerhaft – auf digitale Information und Abschlüsse verschoben. Bei InsurTechs, deren Primärkunden die etablierte Versicherungswirtschaft ist, sogenannte B2B2C-Modelle, war die Entwicklung noch ausgeprägter.
Die Schweiz wird mit der hohen Dichte ihrer InsurTechs im Markt ihrem Ruf als wichtiger Versicherungsstandort gerecht. Deutschland dominiert durch die reine Anzahl an InsurTechs vor allem bei digitalen Prozessinnovatoren. Österreichs Gründerszene startete später, hat aber beachtlich aufgeholt.
Die Abdeckung der Radarsegmente in der DACH-Region ist relativ ausgewogen und entspricht mittlerweile im Wesentlichen der international beobachteten Verteilung (Angebot: 30%, Vertrieb: 26%, Betrieb: 44%).
Die Digitalisierung des Versicherungsbetriebs bleibt ein Dauerthema der Branche. Auch hier liefern InsurTechs innovative Lösungen. Auf dem Weg zur „Tech-Surance“ gibt es indes in der DACH-Region noch Lücken im Angebot
InsurTech Radar Deutschland 2019
InsurTechs sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch: Zwar ist die Gründungsdynamik von einst in Summe abgeflacht, doch setzen sich mittlerweile schnell wachsende Scale-ups vom restlichen Start-up-Feld ab. Das Marktpotenzial ist unverändert groß und birgt Chancen für das erste Einhorn.
Das zeigt die aktuelle Ausgabe des „InsurTech-Radar Deutschland 2019“ von Oliver Wyman und Policen Direkt. Dieser untersucht 134 InsurTechs auf dem deutschen Markt.
Zentrale Befunde der Studie:
Digitale Versicherer sind weiter im Aufwind. Das Rennen bei den Neocarriern zwischen Full-Stack und Assekuradeuren ist noch offen.
Vertriebsplattformen sind auf dem Weg zur Systemrelevanz. Hier werden Versicherer selbst die Konzentration im Vertrieb forcieren.
Markteintritt in Deutschland vs. Expansion ins Ausland – beides bislang selten. Markteintritte wie der von Lemonade bleiben eher die Ausnahme. Fokus der deutschen InsurTechs bleibt vorerst auch im Heimatmarkt – auch wegen Geschäftsmodellen, die sich nur schwer auf andere Versicherungsmärkte übertragen lassen.
Die InsurTech-Branche befindet sich flächendeckend im Kooperationsmodus.
Wir beobachten erfolgreiche Scale-ups im Markt, deren Geschäftsmodelle Traktion bekommen haben. Mit dem ersten InsurTech-Einhorn ist in den kommenden 2,3 Jahren zu rechnen.
Internationales Geld fungiert als Wachstumstreiber, die Finanzierungsbedingungen für InsurTechs in Deutschland haben sich dadurch deutlich verbessert.
Im Vergleich zu 2017 ist die Besetzung der drei Radar-Segmente „Angebot“, „Vertrieb“ und „Betrieb“ sehr viel ausgewogener geworden. Die Anzahl der InsurTechs im Radarsegment Angebot ist um rund 50% gewachsen; sie machen nun 29% aller Start-ups aus. Modelle im Segment Betrieb bleiben konstant bei 38%. Verlierer im Vergleich sind Modelle im Segment Vertrieb, deren Anzahl leicht zurückgegangen ist und die nun nur noch 33% aller aktiven InsurTechs ausmachen.
InsurTech Radar Frankreich 2018
Die französische InsurTech-Landschaft ist spätestens mit der Wahl von Emmanuel Macron geprägt von hoher Dynamik. Entlang der Wertschöpfungskette sind fast alle Geschäftsmodelle vertreten. Allerdings zeigen sich erhebliche Konzentrationen in einzelnen Bereichen, während andere deutlich unterbesetzt sind.
Das zeigt der erste InsurTech-Radar 2018 von Policen Direkt und Oliver Wyman für Frankreich. Zentrales Ergebnis: Deutlich mehr als im europäischen Ausland sind die Start-ups auf Kooperation und weniger auf Konfrontation mit traditionellen Playern ausgerichtet.
Mit 46 Prozent überwiegen die Modelle im Versicherungsbetrieb. Diese Start-ups wollen neue Wege finden, Geschäftsprozesse und -methoden zu optimieren.
42 Prozent der Start-ups arbeiten mit vertrieblicher Ausrichtung.
Auffallend ist, dass lediglich 12 Prozent der französischen InsurTechs neue Versicherungsangebote auf digitalem Weg offerieren.
InsurTech-Radar 2017
Die zweite InsurTech-Welle rollt heran – Der Shake-out beginnt
Die deutsche InsurTech-Szene wächst, reift – und droht in eine Finanzierungsklemme zu geraten. Im „InsurTech-Radar Deutschland 2017“ unterziehen Oliver Wyman und Policen Direkt 110 Start-ups einer kritischen Überprüfung ihrer jeweiligen Geschäftsmodelle. Ein zentrales Ergebnis: Nicht jedes Geschäftsmodell ist erfolgsversprechend.
Der Vergleich zum Vorjahr zeigt: Vertriebliche Modelle überwiegen noch mit 40% der Aktivität. Es stoßen aber immer mehr InsurTechs mit Technologiekompetenz in vielversprechende Lücken im Betrieb (38%) und Angebot (22%) vor.
Einige besonders attraktive, aber auch komplexe Geschäftsmodelle bleiben von vielen InsurTechs noch unbeachtet. Echte Disruption bleibt in der Versicherung vorerst die Ausnahme.
Die Gemeinschaftsstudie InsurTech Radar von Oliver Wyman und Policen Direkt beleuchtet das Phänomen InsurTech in Deutschland bereits zum zweiten Mal und zeigt, was sich hierzulande auf dem InsurTech-Markt in den letzten 18 Monaten getan hat.
Zentrale Fragen der Studie sind:
Welche Trends gibt es?
Wie attraktiv sind die Geschäftsmodelle der InsurTechs?
Stehen Attraktivität der Geschäftsmodelle und beobachtbare Aktivität in Einklang – national wie international?
Zudem widmet sich die Studie der zentralen Frage der Finanzierung der InsurTechs in Deutschland. Die durchgeführte Umfrage unter den deutschen InsurTech-Gründern offenbart ein Dilemma: Größere Anschlussfinanzierungen werden als zunehmend schwieriger angesehen. Das steigende finanzielle Engagement von Primärversicherer scheint aber keine Lösung zu sein: Aus Sicht vieler Gründer sind diese nur zweite Wahl, zu groß sind die erwarteten Nebenwirkungen.
Eine Prognose der Vorgängerstudie hat sich indes bewahrheitet: Der im letzten Jahr zu beobachtende Run vieler InsurTechs auf E-Commerce ähnliche Vertriebsmodelle stößt in der komplexen Versicherungswelt an seine natürlichen Grenzen. Das Pivotieren weg von Vertriebsmodellen, die 2016 noch die deutsche Szene dominiert haben sowie erste Marktaustritte sind klare Belege hierfür. Zusammen mit einer höheren Gründungsaktivität in den Bereichen Angebot und Betrieb sinkt der Anteil der InsurTechs mit vertrieblichem Schwerpunkt und bewegt sich mittlerweile auf international üblichem Niveau.
Der Blick auf die Verteilung der InsurTechs entlang der Wertschöpfungskette zeigt: Vertriebsmodelle (2017: 40%; 2016: 63%) überwiegen zwar noch immer, doch die Aktivitäten in den Bereichen Betrieb (2017: 38%; 2016: 21%) und Angebot (2017: 22%; 2016: 16%) nehmen zu.
Für den Erfolg der herannahenden zweiten Welle der InsurTechs braucht es die Verknüpfung von Versicherungswissen mit Technologie Know-how. Vieles ist in Bewegung – und dennoch denken wir: All das wird noch nicht reichen, um Deutschland in der Digitalisierung der Versicherung eine führende Rolle zu verschaffen. Es besteht weiter Handlungsbedarf. Navigieren Sie mit Radar!
InsurTech caught on the radar – hype or the next frontier – STUDIE
InsurTechs haben die Versicherungswirtschaft aufgeschreckt und verändert. Mehr als 1.000 Start-ups sind derzeit weltweit in der Versicherungsbranche aktiv. Doch längst nicht alle handeln strategisch klug und vielen Angreifern stehen harte Zeiten bevor. Denn viele lukrative Felder werden vernachlässigt und echte Disruption ist selten. Dagegen sind manche Geschäftsmodelle trotz bescheidenen Ertragspotenzials schon überbesetzt. Hier wird sich die Spreu vom Weizen trennen.
Der global ausgerichtete „InsurTech Radar“, eine Gemeinschaftsstudie von Oliver Wyman und Policen Direkt, analysiert erstmals die weltweite InsurTech-Szene. Um zu einer realistischen Einschätzung der Chancen und Risiken zu kommen, wurden 19 Geschäftssegmente in Marktgröße und Erfolgsaussichten bewertet – und mit der Aktivität der InsurTechs aus den Regionen Amerika, EMEA und APAC verglichen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Branche eine zweite Welle der InsurTech-Bewegung mit erfolgsversprechenden Ansätzen bevorsteht. Aktuell sind grenzüberschreitende Aktivitäten noch die Ausnahme, doch global ambitionierte Newcomer stehen in den Startlöchern. Das Rennen um den weltweiten Versicherungsmarkt ist eröffnet.
InsurTech Radar 2016
Studie zu Start-Ups in der Versicherungswirtschaft von Oliver Wyman und Policen Direkt
Der InsurTech-Radar von Oliver Wyman und Policen Direkt analysiert die Start-ups der deutschen Versicherungswirtschaft anhand von 19 Start-Up-Kategorien. Es zeigt sich dabei, dass neue Technologien nicht nur Kosteneinsparungen durch Digitalisierung und Automatisierung ermöglichen, sondern auch echte Produkt- und Service-Innovationen hervorbringen.
InsurTechs haben überfälligen Strukturwandel in Versicherungsbranche losgetreten.
Kuchen wird neu verteilt, InsurTechs können in vielen Bereichen der Gewinner sein
Fokus der InsurTechs heute noch nicht optimal: viel Aktivität, aber wenig echte Disruption
Der „InsurTech Radar“ analysiert in 19 Geschäftsfeldern die kommenden Gewinner und Verlierer und nimmt erstmals Stellung