Lebensversicherte sparen ohne Perspektive – Wildwuchs bei den Standmitteilungen
Lebensversicherte kämpfen mit unübersichtlichen, schwer lesbaren und unvollständigen Standmitteilungen – Branchenprofis kritisieren den Wildwuchs der Infobriefe, unter Ihnen Policen Direkt-Chefaktuar Henning Kühl.
„Wer wissen will, was seine Lebensversicherung wert ist, muss bei den Versicherern mitunter nachfragen und einen Taschenrechner zur Hilfe nehmen“, kritisiert er gegenüber der dpa. Das Unternehmen, das Policen ankauft, hat in diesem Jahr bisher 2.500 Mitteilungen von Renten- und Kapitallebensversicherungen unter die Lupe genommen.
Das Ergebnis, das auch in der FAZ, dem Handelsblatt, der Wirtschaftswoche , bei Bild und vielen weiteren Medien Niederschlag findet: Um zu ermitteln, wie viel eine Lebensversicherung wert ist, fehlten häufig wichtige Informationen. Dazu gehörten etwa der Rückkaufswert, die Leistung im Todesfall, die Ablaufleistung oder die Summe der bisher eingezahlten Beiträge.
Auch Lars Gatschke vom Verbraucherverband Bundeszentrale und Lars Heermann von der Rating-Agentur Assekurata kritisieren die gängige Praxis und plädieren für einheitliche Regeln. Henning Kühl führt in einer Pressemitteilung aus, dass selbst das Einhalten der aktuellen Gesetze keine Gewährleistung für klare Informationen bietet.
Analyse von Policen Direkt zeigt: Wirklich sinnvolle Informationen sollten übersichtlich aufgeführt sein
Zentraler Befund nachdem für dieses Jahr tausende Werte des Bestands von mehr als 14.000 Verträgen bereits feststehen: Um zu ermitteln, wieviel die eigene Lebensversicherung wert ist, fehlen auch 2017 in vielen Standmitteilungen wichtige Informationen. Dazu gehören allen voran
- Der Rückkaufswert
- Die Todesfall-Leistung
- Die Ablaufleistung und
- Die Summer der bis dato eingezahlten Beiträge
Henning Kühl erläutert: „Viel hilft aber nicht viel. Wichtig ist die Art der Information. Im Wesentlichen geht es darum, die wirklich sinnvollen Informationen zu erhalten. Unser Credo lautet hier: Qualität statt Quantität!“
Ein durchschnittlicher Versicherungskunde muss aus seiner Standmitteilung nachvollziehen können, welche Leistungen garantiert und welche noch unsicher sind. „Den mündigen Verbraucher darf man erst in die Verantwortung nehmen, wenn man ihm die zur Beurteilung seiner Situation erforderlichen Daten zur Verfügung stellt“, erklärt Kühl.
Ein Vorschlag des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV) zur Ausgestaltung der Infobriefe wird offensichtlich weitgehend ignoriert. Um den Wildwuchs bei den Standmitteilungen zu bändigen, hat Policen Direkt gemeinsam mit dem Bundesverband für Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen (BVZL) einen Vorschlag für eine allgemeinverbindliche Standmitteilung erarbeitet.
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