Die private Rentenversicherung – Wann sich ein Verkauf lohnt

Private Rentenversicherungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie funktioniert im Prinzip wie eine Lebensversicherung, nur dass anstelle der Einmalauszahlung eine lebenslange monatliche Rente in Aussicht gestellt wird. Viele Rentenversicherungen sind dabei mit einem Kapitalwahlrecht versehen, so dass der Versicherte statt der Monatsrente auch eine Einmalauszahlung wählen kann – und dann im Prinzip seine Renten- in eine Lebensversicherung umwandelt. 

Die besten Rentenversicherungen 

Der Branchenprimus Allianz schaffte es bei der Bewertung der privaten Rentenversicherung sowohl bei den kapitalstockbasierten als auch der fondsgebundenen Rentenversicherung jeweils unter die ersten drei Plätze. Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat die besten Rentenversicherungen ermittelt. In das Rating eingeflossen sind die Kriterien Rendite, Flexibilität, Transparenz und Sicherheit. Danach kamen die Europa, Allianz und die Debeka auf die ersten drei Plätze. 

DISQ-Studie zur Rentenversicherung 

Auch das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) untersuchte in Kooperation des Ratingunternehmens Franke und Bornberg im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv Angebote zur privaten Rentenversicherung von insgesamt 15 Versicherern mit angeschlossenem Vermittlernetz. DISQ-Geschäftsführer Markus Hamer zeigte sich zufrieden: “Insgesamt boten die Versicherer aber recht überzeugende Produkte”. 93% der untersuchten Angebote erreichten gute Ratings. Besonders konnten die Versicherer bei der persönlichen Beratung überzeugen: “Die Angestellten gingen auf alle Fragen richtig und vollständig ein und verhielten sich dabei freundlich und motiviert”, so der Geschäftsführer. Die Allianz wurde auch bei dieser  Untersuchung Testsieger im Bereich Privat-Rente. Sie erreichte Rang Eins sowohl bei der Rendite und auch im Rating. Grund waren die überdurchschnittlich hohen Rentenbeträge und Ablaufleistungen, so Hamer weiter. 

BdV: 7 von 10 Rentenversicherungen werden vorzeitig gekündigt 

Kritik an der Rentenversicherung kommt hingegen vom Der Bund der Versicherten (BdV). Dieser rät gar von der Rentenversicherung ab. Als Begründung wird angeführt, dass der Steuervorteil der Rentenversicherung, nämlich die hälftige Besteuerung der Erträge nur in wenigen Fällen die “schlechte Verzinsung der Beiträge” ausgleichen könne. Dazu führt BdV-Vorstand Axel Kleinlein regelmäßig die hohe Stornorate bei der Rentenversicherung als Ursache an. Danach würden 7 von 10 Rentenversicherungen vorzeitig storniert, so Kleinlein gegenüber dem Versicherungsjournal. Daraus folgert er, dass die private Rentenversicherung lediglich als Ansparprodukt diene, aber nicht zur Altersvorsorge gerechnet werden könne. Dass Rentenversicherungen storniert werden, ist allerdings auch gar nicht notwendig. Denn diese können wie Lebensversicherungen auch auf dem Zweitmarkt verkauft werden. Versicherte erhalten in dem Fall einen Kaufpreis über Rückkaufswert ausgezahlt. Zusätzlich bleibt ihnen in der Regel auch nach Verkauf noch ein beitragsfreier Rest-Versicherungsschutz erhalten, da die Versicherung durch den Ankäufer weitergeführt wird. Der Verkauf auf dem Zweitmarkt senkt somit also auch die Stornorate der Versicherer: Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hingegen kritisiert vor allem Kleinleins Storno-Berechnung. So habe der Anteil von Rentenversicherungen im Jahr 1990 bei 2,2% gelegen. Dieser Anteil habe sich bis 2004 auf 25% erhöht, somit befänden sich die meisten Verträge ohnehin noch in der Ansparphase. 

Wann lohnt sich der Verkauf der Rentenversicherung? 

Wer vor Ablauf seines Versicherungsvertrages Geld benötigt, beispielsweise für den Erwerb eines Eigenheims, kann den angesparten Rückkaufswert seiner Rentenversicherung als Eigenkapital verwenden. Doch wer dazu seinen Vertrag kündigt, wird jedoch mit hohen Stornokosten belastet. Auf dem Zweitmarkt erhält man in der Regel einen Kaufpreis ausgezahlt, der über dem Rückkaufswert liegt.