Dubiose Lebensversicherungs-Ankäufer verurteilt: Woran Sie den seriösen Zweitmarkt erkennen

von Manuel Reil | | News
Dubiose Lebensversicherungs-Ankäufer verurteilt: Woran Sie den seriösen Zweitmarkt erkennen

Ende des spektakulären S&K-Gerichtsverfahrens: Das Landgericht Frankfurt hat die beiden Firmengründer jetzt zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Der verursachte Schaden beziffert sich auf rund 240 Millionen Euro – Die S&K-Gruppe hatte zur Finanzierung des Geschäftsmodells unter anderem Lebensversicherungen gekauft und dann gekündigt oder Versicherte direkt zur Kündigung bewegt wie das Handelsblatt schreibt.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte den Vorwurf wegen schwerem banden- und gewerbsmäßigen Betruges gegen die S&K-Gründer unlängst fallengelassen. Das Urteil: achteinhalb Jahre Haft für die beiden Firmengründer der S&K-Gruppe wegen Untreue. Die Geschichte um den S&K-Skandal zeichnet ein Artikel der FAZ nach. Mehr als vier Jahre Untersuchungshaft sind bereits abgesessen. Die Verurteilten verließen das Gericht zunächst auf freiem Fuß – ob die Reststrafen angetreten werden müssen, wird sich erst zeigen.

Den Kunden hatte S&K mitunter das Dreifache des tatsächlichen Rückkaufswertes ihrer Lebensversicherung versprochen – die Zahlungen indes in kleine Raten gestückelt und über lange Laufzeiten gestreckt. Die meisten Geschädigten dürften bis heute – nach der Insolvenz wohl vergeblich – auf den Großteil der versprochenen Summen warten. Viele haben der S&K-Gruppe ihre gesamte Altersvorsorge anvertraut und damit verloren. Insgesamt handelt es sich um 1.300 Lebensversicherungen im Gesamtwert von rund 50 Mio. Euro.

„Beim Verbraucher sollten die Alarmglocken schrillen, wenn Firmen völlig unrealistische Angebote unterbreiten“, hatte unlängst Hasso Suliak vom GDV vor schwarzen Schafen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen gewarnt.

Tipp:

„Policen erlösen auf dem Zweitmarkt in der Regel einen Mehrerlös von drei Prozent im Vergleich zur Kündigung. In manchen Fällen kann dieser Wert auch 15 Prozent und mehr betragen.“ Darauf weist auch Policen Direkt-Geschäftsführer Max Ahlers hin.

Auch Verbraucherschützerin Bianca Boss hat gegenüber der Nachrichtenagentur dpa auf sinnvolle Alternativen zur vorzeitigen Vertragskündigung hingewiesen: Interessierte sollten laut demnach nur Anbieter wählen, die wie Policen Direkt Mitglied im Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen e.V. (BVZL) sind. Der BVZL seinerseits hat Qualitätskriterien zusammengefasst, an die sich seriöse Policen-Ankäufer halten:

  • Der Kaufpreis wird komplett in einer Summe ausgezahlt.

  • Es werden keine Bearbeitungsgebühren berechnet.

  • Es wird die Beibehaltung eines beitragsfreien Rest-Todesfallschutzes angeboten.

  • Der Ankäufer wurde von unabhängigen Instituten geprüft oder bewertet.

  • Eine Treuhandabwicklung wird angeboten.

  • Das Unternehmen gewährleistet schnelle Abwicklung und transparente Kundenkommunikation.

Weitere Informationen zu finden unter BVZL e.V.

 

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