ProContra Online: Wie Policen Direkt nachhaltiges Investment ermöglicht
Vor 300 Jahren galt Holz als nachhaltiges Investment. Grund dafür war der gewaltige Anstieg der Nachfrage nach Holz als vielseitig einsetzbares Brenn- und Baumaterial – und eine Idee eines sächsischen Oberforstwirtes. An der Idee hat sich bis heute nicht viel geändert. An dem nachhaltigen Investment schon. Viele Unternehmen, darunter auch Banken und Emissionshäuser benutzen das Wort Nachhaltigkeit gern als Positionierungsbegriff. Oft ist es aber auch nur PR: Ein Umweltprojekt wird unterstützt, Energie wird gespart, oder es wird in Solarenergie investiert: Fertig ist der Nachhaltigkeitsfonds. Doch so einfach ist es nicht – im Gegenteil – es ist einfacher, aber anders. Der Begriff Nachhaltigkeit ist eine Erfindung des deutschen Forstwirtes Hanns Carl von Carlowitz. Er wurde bereits 1713 – also vor genau 300 Jahren – geprägt und besagt im Wesentlichen, dass man nicht mehr Holz schlagen soll, als nachwachsen kann, wie Forstwissenschaftlerin Sandra Hieke im Greenpeace-Blog schreibt. Aber was hat das alles mit Finanzprodukten zu tun? Viel, denn auch hier gilt, dass nicht mehr geerntet, als gesät werden kann. Versicherungen beispielsweise investieren die Prämien in langfristige Energieprojekte. Wird eine Lebensversicherung vorzeitig gekündigt, dann wird auch vorzeitig Geld aus dem Anlageuniversum der Versichertengemeinschaft entnommen und alle machen Verlust: Der Versicherte, die Versichertengemeinschaft, der Versicherer – und natürlich das Anlageobjekt. Um solche unnötigen und für Alle verlustbringenden Abflüsse zu vermeiden, gibt es den Zweitmarkt für Lebensversicherungen. “Versicherungsnehmer, die Ihre Police nicht kündigen wollen, aber trotzdem Liquidität benötigen, finden auf dem Zweitmarkt eine geeignete Alternative. Mit Verkauf der Police erzielen sie Mehrerlöse über Rückkaufswert”, schreibt schließlich ProContra Online. Der Hintergrund des Nachhaltigkeitskonzeptes ist eben, dass man die Wertschöpfung durch eine langfristige Orientierung erreicht, die ganzheitlich sein muss, ganz so, wie es die Idee von Carlowitz gewesen ist. denn auch der sächsische Oberberghauptmann wollte in erster Linie nur eins: Rendite. So also zieht ProContra den Schluss: „Nachhaltigkeit muss also keinesfalls Rendite zunichte machen – im Gegenteil: Im Fall des Zweitmarktes für Lebensversicherungen ermöglicht Nachhaltigkeit überhaupt erst das Erzielen einer ordentlichen Rendite“.
Von Matthias Wühle
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