Raus aus dem Zinstal! Aber wie?

von Manuel Reil | | News
Raus aus dem Zinstal! Aber wie?

Sparen ist eine alte, deutsche Tugend. Aber wenn man es falsch angeht, kann auch ein gegenteiliger Effekt erreicht werden. Experten verwenden dafür den Begriff: Negativsparen. So etwas entsteht beispielsweise, wenn man sein Girokontro überzieht und gleichzeitig Geld auf Spar- und Tagesgeldkonten einzahlt, um das Gewissen zu beruhigen. Aufgrund der Zinsdifferenzen verlieren so Kunden mehr Geld, als sie an Zinsen erwirtschaften. “Bevor überhaupt Geld auf die hohe Kante gelegt wird, gilt es, alte Schulden erst einmal vollkommen zu tilgen“, empfiehlt daher Andreas Herrmann von Cortal Consors gegenüber Focus Money. Mit sparen könne man erst beginnen, wenn das Girokonto im schwarzen Bereich ist und sich dort zwei, drei Nettogehälter als Liquiditätsreserve befinden, so Herrmann weiter. Um sich zu entschulden, kann beispielsweise auch der Verkauf einer Lebensversicherung in Frage kommen.

Frauen investieren anders als Männer. Aber investieren sie auch besser?

Bei der Nutzung von Finanzprodukten zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern. So sind Frauen bei der Auswahl ihrer Investmentprodukte weniger risikofreudig als Männer. Dafür richten sie ihre Investmententscheidung stärker an ethischen Kriterien aus. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle A.T. Kearney Studie. Daraus ergebe sich das Potenzial eines “weiblichen Marktes”. Folgt man dieser Studie, müssten eigentlich Lebensversicherungen (besonders nach der aktuellen Solvency II Anpassung) in den Fokus weiblicher Anleger rücken. Diese gelten nicht ohne Grund als besonders sicher und nachhaltig.

Warum verbrennen Anleger ihr Kapital mit Tagesgeld?

Auch im vergangenen Jahr sind die Zinsen für Tagesgeld weiter gesunken. Für eine Anlagesumme zwischen 5.000 und 50.000 EUR zahlten die Tagesgeldbanken eine Rendite von durchschnittlich 0,73%, das bedeutet einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat von -3,85%. Dies berichtet das Vergleichsportal tagesgeldvergleich.de. Vor dem Hintergrund einer momentanen Inflationsrate von 1,3% ergibt sich damit eine negative Realverzinsung von aktuell -0,54%. Somit ist Tagesgeld keine gute Anlagemethode.

Aktien: Anleger fürchten Blasenbildung

Privatanleger investieren immer weniger in Aktien, weil sie einen Crash fürchten: “Doch was machen die Privatanleger mit den aus den Aktienmärkten abgezogenen Geldern? Nichts”, ärgert sich Gottfried Urban, Vorstand der Bayerischen Vermögen. Viele Anleger fürchten eine Blasenbildung. Urban hält dagegen: “Wenn Privatanleger selbst von einer Aktienblase sprechen und nicht dabei sind, dann haben wir keine Blasenbildung”.

Verbraucherzentrale warnt vor Gold

Einst galt es als Garant gegen Währungsverfall. Doch seit dieser auf sich warten lässt, fällt der Preis für Gold in nie geahnte Tiefen. Seit September 2011 ist der Kurs für Gold um 38% eingebrochen: “Eindeutig ein Bärenmarkt per Definition!“ kommentiert Thomas Grüner von Grüner Fischer Investments diese Entwicklung. Christian Urban von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt: “Anleger sollten sich vor allem darüber im Klaren sein, dass Gold & Co. keine sichere, sondern eine risikoreiche Anlageform sind“. Dieser Ratschlag steht somit in krassem Gegensatz zur althergebrachten Volksmeinung, daß Gold ein “sicheres Investment” sei. Zu den Spekulationsverlusten kommen ferner Kosten für Lagerung, Sicherung, Transport, Prägung und Handel, die Kostenaufschläge betragen hier bis zu 20%. Auch wer in andere Edelmetalle, wie Silber und Platin ausweicht, kann die Kosten nicht senken. Denn im Gegensatz zu Gold wird hierauf eine Umsatzsteuer von 19% fällig, während die Spekulationsrisiken ähnlich hoch sind.

Auch Immobilien gelten als riskante Investments

Vor Immobilien als die aktuell angesagteste Alternative rät der Verbraucherschützer Urban eher ab. Auch Immobilieninvestments seien mit hohem Risiko verbunden und erwirtschafteten nicht selten eine Mietrendite von 2,5%.

Zweitmarkt für Lebensversicherungen als Renditegarant

Aber es gibt auch sichere Anlageformen, die eine durchschnittliche Vergangenheitsrendite von 4,9% aufweisen: Zweitmarktpolicen auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen. Der Investor erwirbt beim Kauf einer Police dieselben Ansprüche gegen ein deutsches Versicherungsunternehmen, wie der Erstversicherte auch. Besonders wer mehr als 10.000 EUR anlegen möchte, für den empfiehlt sich eine Zweitmarktpolice mit einer Durchschnittsverzinsung von 4,9% bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 2 Jahren.

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