So stricken Sie sich Ihre passende Riester-Rente
Riester soll sich mit der kommenden Reform jetzt auch für Niedrigverdiener rechnen. Bundesfamilienministerin Andrea Nahles (SPD) will die Freibeträge erhöhen. Zudem soll ein Riester-Standardprodukt den Einstieg erleichtern. Dies könne vielleicht weniger Rendite abwerfen, zugleich aber transparenter und kostengünstiger sein. Mit diesen Maßnahmen will Nahles der in ihren Augen ungerechtfertigten Kritik an der Riester-Rente begegnen. Wer sich für die Riester-Rente interessiert, für den gibt es viele wichtige Dinge zu beachten. Um eine möglichst effektive Gestaltung zu erreichen, können folgende Tipps nützlich sein:
Tipp 1: Als Geringverdiener nicht zu spät mit Riestern starten!
Gerade Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen sollten früh genug mit dem Riestern beginnen. Als Geringverdiener hat man nur Anspruch auf eine sehr überschaubare gesetzliche Rente. Im Zuge der staatlichen Grundsicherung wird diese dann entsprechend aufgestockt. Die Riester-Rente würde aktuell lediglich dazu führen, dass die staatliche Grundsicherung geringer ausfällt. Doch hier will die große Koalition noch vor den Wahlen 2017 Abhilfe schaffen.
Tipp 2: Riester-Rente nicht kündigen – höchstens beitragsfrei stellen lassen!
Die denkbar schlechteste Option ist es, seinen bereits abgeschlossenen Riester-Vertrag wieder zu kündigen. Eine Kündigung ist nämlich mit erheblichen Kosten und Einbußen verbunden. Die Zulagen und Steuervorteile fallen weg. Sinnvoller ist es stattdessen, bei seinem Anbieter eine Beitragsfreistellung zu beantragen.
Tipp 3: Versorgungslücke im Alter genau berechnen!
Ein häufiger Fehler, der in Zusammenhang mit der Riester-Rente gemacht wird, ist die falsche Berechnung der Versorgungslücke im Alter. Checken Sie in jedem Fall vor Vertragsabschluss, wie hoch die gesetzliche Rentenzahlung zum Renteneintrittsalter aktuell sein würde. Davon abhängig sollte ein sinnvoller und ausreichender monatlicher Betrag gewählt werden, der dann durch die Riester-Rente abgedeckt werden kann. Es sollte insgesamt zumindest annährend der Betrag erreicht werden, der aktuell als Einkommen zur Verfügung steht.
Tipp 4: Änderungen für die Berechnung der Zulagen stets melden!
Wer die volle staatliche Förderung sichern will, sollte seine Daten stets aktuell halten. Änderungen des Familienstandes oder des Gehaltes sind unverzüglich zu melden. Für 2014 endet die Frist am 31.12.2016. Die Grundzulage pro Person und Jahr beträgt aktuell 154 Euro. Pro Kind gibt es weitere 300 Euro vom Staat. Nachtrag 09.08.2017: Ab 2018 beträgt die Grundzulage 175 EUro pro Person
Tipp 5: Prüfen Sie mögliche Steuervorteile durch Riester!
Die eingezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen können als Sonderausgaben bei der Einkommensteuer geltend gemacht werden. Das Finanzamt prüft, ob die zu daraus resultierende Steuerersparnis über der Zulage liegt, und zahlt die Differenz gegebenenfalls aus. Die Riester-Rente ist trotz aller Unkenrufe mit aktuell rund 16 Millionen Verträgen mehr als 15 Jahre nach ihrer Einführung ein etabliertes Instrument der privaten Altersvorsorge. Mit dem Abschluss einer Riester-Rente kann man sich effektiv gegen mögliche Altersarmut absichern. Je früher der Start, desto einfacher lässt sich das gesetzte Sparziel im Alter erreichen.
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